Namensherkunft

Name Origin


Honecker, Honegger, Hohenecker, Hohenegger

 

1. Wohnstättenname zu mittelhochdeutsch hoch, ho  „hoch“ und ecke, eggeEcke, Kante, Winkel“, schweizerdeutsch ist eine Egg auch ein „dachähnlicher Ausläufer eines Bergs, eine Bergkante und die Halde darunter“. „Wohnhaft an einer hohen Ecke oder einem Geländevorsprung“. Diesem Familiennamen kann auch ein Hofname zugrunde liegen.

 

2. Herkunftsnamen zu den Ortsnamen Hoheneck (Mitelfranken, Sachsen, Oberbayern, Württemberg, Österreich), Hohenegg (Bayern, Baden-Württemberg, Schweiz).

 

Quelle: „Duden – Lexikon der Familiennamen“, R. und V. Kohlheim, 2008

 

Einige Bilder von Hoheneck / Hohenegg Orten, Höfen und Burgen

English text under preparation.


Etwas ausführlicher wird die Namensherkunft in den beiden vorliegenden Namensgurtachten  der Universität Leipzig und des Zentrums für Namenforschung Prof. Udolph erklärt. Einige zusammenfassende Auszüge:

 

Aus aktuellen und historischen Verbreitungskarten lässt sich schließen, daß die Familiennamen Hohenecker / Honecker (und Varianten) im Westen und Südwesten Deutschlands entstanden sind. Die Varianten Hohenegger / Honegger sind gleichbedeutend, vorwiegend aber der deutschsprachigen Schweiz zuzuordnen. Die Anzahl an Namensträgern und auch ihre weitläufige geographische Verteilung sprechen dafür, daß der Name in mehreren, voneinander unabhängigen Fällen entstanden ist.

 

Alle Familien mit den Namen Ho(he)necker / Ho(he)negger dürfen ihren Nachnamen als Adress- oder Herkunftsangabe eines Vorfahren verstehen. Dieser wohnte in der Nähe einer Örtlichkeit, die den Namen Hoheneck trug. Anhand der urkundlichen Belege kann die Namenform bis ins 12. Jahrhundert zurückverfolgt werden. Weitere Details unter Erste Erwähnung.

 

Der Name Hoheneck geht auf eine ursprüngliche Wortgruppe „am hohen Eck“ zurück. Diese enthält das althochdeutsche Wort egga „Ecke, Felsen, Felsvorsprung“ und kennzeichnet einen hoch gelegenen Felsen, Felsvorsprung oder Höhenzug. Als Grundwort ist -eck typisch für Berg- und Burgennamen.

 

1. Honecker als Wohnstättenname

 

Eine als Hoheneck benannte Örtlichkeit konnte als Adressangabe des Vorfahren Eingang in den Familiennamen finden. Durch Anfügung namenbildender Endungen wie z.B. -er entstanden neuzeitliche Familiennamen wie Hohenecker. Durch Verkürzung des Bestimmungswortes Hohen- zu Hon- entstand Honecker.

 

2. Honecker als Herkunftsname

 

Der Örtlichkeitsname Hoheneck konnte auch auf Siedlungen übergehen, die sich in der Nähe einer so benannten Örtlichkeit befanden. Die historischen Namensformen konnten aufgrund mittelalterlicher Wanderungsbewegungen in den Familiennamenschatz übergehen. Am neuen Wohnort wurde den Vornamen der Neuankömmlinge oft der Name des Heimatortes beigefügt.

 

Ein derartiger Übergang vom Namen eines Ortes zum Namen einer Person ist z.B. für die Burg Hoheneck bei Ipsheim bezeugt: 1132 wird dort ein Dietmar de Hohenekke urkundlich erwähnt.

 

Diese ursprünglichen Satzzusammenhänge konnten sich über die Jahrhunderte verändern. Vor allem in den ober- und mitteldeutschen Dialekten wurde der Präpositionsausfall durch die namenbildenden Endung -er kompensiert, wodurch Familiennamen wie Honecker (und Varianten) entstanden.

 

Die Wanderungsbewegungen, die jedem Herkunftsnamen vorausgingen, vollzogen sich in der Regel nur über geringe Distanzen.

 

Zusammenfassung

 

Aus namengeographischem und sprachwissenschaftlichem Befund lassen sich folgende Punkte zusammenfassend festhalten: Der Name Honecker konserviert die Adressangabe oder den Herkunftsort eines Vorfahren. Dieser wohnte in oder in der Nähe einer Örtlichkeit, die als Hoheneck bezeichnet wurde, oder kam aus einer solchen Siedlung.